Schoßraumheilung

Hinweis: Dieser Artikel behandelt unter Anderem sexuellen Missbrauch und seine Folgen. Er kann für Betroffene Trigger enthalten. Sei achtsam mit dir wenn du liest.

 

Was ist Schoßraumheilung und wozu braucht man das?

Der Schoßraum, also der Intimbereich der Männer und der Frauen, ist oft Träger schmerzhafter Erfahrungen und/oder Glaubenssätzen. Sehr oft haben wir Bilder in uns, wie Sexualität zu sein hat, wie ein „richtiger“ Mann und eine „richtige“ Frau zu sein haben und unsere kindlichen Prägungen, das, was wir aus unserem System an Altlasten mit uns herum tragen, können Sexualität zu einem Feld werden lassen, das Heilung und Aufmerksamkeit benötigt um uns (wieder) zu erfüllen.

Sexualität hat das Potential uns tief mit uns und dem Partner, und auch unserer Lebendigkeit zu verbinden wenn sie frei fließen darf.

Stehen Erfahrungen, Glaubensmuster, innere Verbote oder Bilder dem entgegen, dann blockieren wir eine der wichtigsten Kräfte in uns.  Das kostet nicht nur Kraft sondern zeigt sich früher oder später auch in anderen Lebensbereichen, wie der Beziehung, der persönlichen Zufriedenheit oder gar dem Körper.

Deshalb ist es zutiefst sinnvoll sich auf die Suche zu machen nach der eigenen sexuellen Identität und Integrität.

Viele Menschen sind in Ihrer sexuellen Integrität verletzt oder abgespalten.

Eine erschreckend häufige Ursache dafür ist der sexuelle Übergriff oder der Missbrauch (meist in der Kindheit, bei weitem jedoch nicht immer).

 

Sexueller Missbrauch und seine Folgen

 

Kaum ein Erlebnis kann die Integrität eines menschlichen Wesens so sehr erschüttern, wie der (sexuelle) Missbrauch in der Kindheit.

Kinder mit Ihrer absoluten Offenheit, Ihrer Bereitschaft zu vertrauen und ihrer Abhängigkeit von den Erwachsenen sind kindlichem Missbrauch meistens schutzlos ausgeliefert. Leider reagiert auch das Umfeld in vielen Fällen nicht so, wie man eigentlich glauben würde. Mütter werden zu Mittätern weil sie schweigen. Aus Angst oder weil Sie selbst Opfer waren und Ihren eigenen Schmerz nicht in Ihrem Kind gespiegelt sehen können. Das Kind zu schützen würde dann bedeuten den eigenen Schmerz anzuschauen und anzunehmen. Und auch anzunehmen, dass man sich selbst als Kind nicht vor Übergriffen schützen konnte. Da wo dieser Schmerz nicht gesehen wurde können Opfer leicht zu (Mit-)Tätern werden. Dies meine ich ganz und gar ohne Bewertung. Meine Erfahrung als Tantramasseurin und Therapeutin, die mit etlichen Frauen mit Missbrauchshintergrund konfrontiert wurde zeigt, dass eine wie auch immer geartete Bewertung seitens der Therapeuten meistens der Situation nicht gerecht wird. Denn die meisten Täter waren auch irgendwann mal Opfer. Dies soll ganz und gar keine Entschuldigung sein, denn es schmälert das Leid und die Verletzung kein Bisschen und solche Taten sind einfach unentschuldbar. Dennoch hilft es an einem bestimmten Punkt der Heilung, dies zu erkennen und auch anzuerkennen. Und auch anzuerkennen, dass dies den eigenen Schmerz nicht schmälert, er deshalb nicht weniger Berechtigung hat und nicht kleiner wird.

Dennoch – kann die Erfahrung eines Missbrauchs geheilt werden? Und wenn ja, wie kann dies geschehen?

Durch meinen Weg als Therapeutin habe ich relativ ungewöhnliche Methoden der Bewältigung von Missbrauchs/ Übergriffserfahrungen erlebt und kann zum einen nur sagen: Jeder Mensch, jede Frau und jeder Mann muss und darf seinen eigenen Heilungsweg finden. Nur wenn es DEIN ureigenster Weg ist, den du beschreitest, hat er auch Kraft und kann wirkliche Heilung bringen. Es mag von außen leicht sein dir zu sagen was der nächste richtige Schritt ist. Aber nur wenn DU auch aus dir heraus bereit bist ihn zu gehen ist er wirklich richtig. Und zum Anderen: Ich sehe es immer wieder bei Anderen Menschen, dass die Verletzungen des Missbrauchs (und anderer ähnlicher Erlebnisse), geheilt werden können. Heilung bedeutet NICHT, dass die Erfahrungen vergessen werden können. Aber es bedeutet dass man an einen Punkt in sich kommen kann, wo die Vergangenheit WIRKLICH VORBEI ist und integriert werden konnte. In der Regel braucht es dazu, je nach Hintergrund, Geduld, Zeit und Behutsamkeit mit sich selbst.

Doch bereits auf dem Weg der Heilung wird es immer leichter und deshalb ist dieser Weg sehr lohnend. Einen Weg der Heilwerdung zu beschreiten bedeutet auch, die Dinge anzunehmen, und sie damit los zu lassen. Es ist oft eine Herausforderung. Aber Menschen auf diesem Weg sind ein großes Geschenk für sich und für Ihre Welt.

 

Diamanten werden im Feuer gebrannt.